Sutter & Bereuter
Likör und Edelbrand aus dem  Bregenzerwald                             

Brennerei

Was einst der Stall für die Landwirtschaft war, ist heute die überschauliche Brennerei und ebenso der Aufenthaltsort für gesellige Stunden in besonderer Atmosphäre. Dort wo mal die Hühnertreppe ins Freie ging, steht die Brennanlage und gegenüber "übram Schorgraba dera" ist eine Ecke mit Sitzgelegenheit eingerichtet. 

Mein Brennhafen ist ein Doppelbrand Gerät mit 76 Litern Füllmenge, bis Unterkant Einfüllloch. Weitere  Bestandteile sind der seitlich angebaute Dephlegmator und der Röhrenkühler. Bei diesem Gerät habe ich eine Holzfeuerung. Diese verwende ich meistens beim Raubrand. Die weiters vorhandene Elektroheizung kommt beim Feinbrand zum Einsatz, da ich mit dieser die Hitze besser steuern kann. Doppelbrand heißt zwei voneinander unabhängige  Brände, wobei der erste Brand Raubrand genannt wird. Die Maische wird mittels Holzfeuerung bis zum Dampfen  erhitzt. Der Alkoholdampf wird über das Geistrohr in den Kühler geleitet, wo er wieder flüssig wird.  Hier wird der Alkohol mit den Aromen gesammelt und heißt Lutter. 

Der zweite Brand ist der Feinbrand, hier wird die Lutter in 3 Fraktionen geteilt. Diese werden Vorlauf, Mittellauf und Nachlauf genannt. Um ein gutes Destillat zu erzeugen wird nur der Mittellauf verwendet, er ist das sogenannte Herzstück.

Und hier liegt auch die Kunst des Schnapsbrennens, das Herzstück sauber von Vorlauf und Nachlauf abzutrennen. Bei diesem Destillationsvorgang sollte man so langsam und schonend brennen wie möglich, damit sich die schweren, fusseligen Aromen am Kupferkessel abbinden, und die leicht flüchtigen Aromen weiter verdampfen und so im Kühler wieder kondensieren. Beim Erhitzten des Raubrandes beginnt der Vorlauf schon bei niedrigen Temperaturen zu verdampfen. Darum wird er gleich nach dem kondensieren in sechs kleineren Fraktionen aufgeteilt, die in ¼ l Gläser abgefangen werden. Dies wird gemacht um später nochmals konzentriert mit der Nase zu unterscheiden, wo der Vorlauf nicht mehr präsent war. Nach dem abfangen kann ich sicher sein, dass kein Vorlauf mehr enthalten ist und ich nun das Herzstück, den Mittellauf erhalte.

Von hier weg gilt es wieder vom Mittellauf in den Nachlauf zum richtigen Zeitpunkt zu wechseln, was wieder mit er Nase sensorisch festgestellt wird. In weiterer Folge wird der Mittellauf auf ca. 40% mit unserem Quellwasser verdünnt, später gefiltert und in Flaschen abgefüllt.